Im Online-Magazin des "Spiegel" vom 14.10.2013 berichtet Jennifer Köllen von einer neuen Studie zur Wirksamkeit von Psychotherapie bei Anorexia nervosa.
In Ihrem Beitrag "Neue Psychotherapie-Ansätze helfen bei Magersucht" weist sie auf die Veröffentlichung einer deutschen Studie hin, die in "The Lancet" publiziert wurde.
Es handelt sich um eine multizentrischen Studie an 10 deutschen Kliniken, die geleitet wurde von den Abteilungen für Psychosomatische Medizin der Universitätskliniken Tübingen (Leitung: Stephan Zipfel) und Heidelberg (Leitung: Wolfgang Herzog).
Die wichtigsten Ergebnisse:
drei verschiedene Psychotherapie-Verfahren wirkten bei der Studiengruppe:
- "herkömmliche Psychotherapie" mit besonders intensiver Betreuung
- kognitiv-behaviourale Psychotherapie mit Aufklärung über die Folgen von Untergewicht und Vermittlung von Techniken zur Normalisierung ihres Essverhaltens
- fokale, psychodynamische Psychotherapie, nach Küllen eine "Weiterführung der Psychoanalyse"
Alle drei Ansätze erbrachten bei Anwendung über 10 Monate Behandlungsdauer und eine 12monatige Nachbeobachtung in vergleichbarer Weise eine signifikante Erhöhung des Körpergewichts.
Diese Entwicklung hielt auch nach Abschluss der Psychotherapie weiter an, am deutlichsten war dieser Effekt bei der fokalen, psychodynamischen Psychotherapie feststellbar. Zudem war bei dieser Behandlung die Abbruch-Rate der Behandelten am geringsten.
Wer Genaueres nachlesen möchte, findet hier das Abstract zur Studie in einer Online-Vorveröffentlichung: